„Schwindel = Migräne“ – eine stimmige Formel?
Schwindel kann Zeichen einer Migräneerkrankung sein. Oftmals wird der Schwindel jedoch nicht richtig klassifiziert, sodass nur Wenige über diesen Zusammenhang informiert sind.
In einer Studie von Formeister et al. aus dem Jahr 2018 wurde festgestellt, dass nur 10% der Betroffenen eine korrekte Diagnose erhalten. Es konnte festgestellt werden, dass ungefähr ein Prozent der Bevölkerung von einer sogenannten vestibulären Migräne betroffen ist. Die Schwindelereignisse (es handelt sich nicht um eine Aura) treten in vielen Fällen einige Jahre nach der ersten Kopfschmerzsymptomatik auf.
Krankheitsbild vestibuläre Migräne
Patienten mit vestibulärer Migräne beschreiben ähnliche Auslöser für Kopfschmerz und Schwindel. Oftmals jedoch tritt der Schwindel auf, ohne dass er von Kopfschmerzen begleitet wird. Das Schwindelgefühl kann durch eine Veränderung der Körperposition, Bewegung oder eine Veränderung der Blickrichtung verstärkt werden. Es kann ein Drehschwindel (Karussell) wie auch ein Schwankschwindel (Schiff) oder eine Gang- und Standunsicherheit vorkommen. Betroffene fühlen sich „wie betrunken“, „seekrank“ oder als ob sie gerade aus einer Achterbahn aussteigen.
Der Schwindel hält einige Minuten bis Stunden, in einigen Fällen sogar mehrere Tage an. Ungefähr jeder zehnte Patient leidet unter einem Dauerschwindel.
Besuch beim Arzt erforderlich
Eine neurologische und HNO-ärztliche Untersuchung ist unbedingt erforderlich, auch um bedrohliche Erkrankungen auszuschließen. Schwindel kann auch als Folge einer anderen Form der Migräneerkrankung auftreten. In solchen Fällen kommen allerdings noch weitere Symptome, wie z.B. Sprachstörungen, hinzu.
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Quellenangaben
Formeister EJ, Rizk HG, Kohn MA, Sharon JD. The Epidemiology of Vestibular Migraine: A Population-based Survey Study. Otol Neurotol. 2018 Sep;39(8):1037-1044. doi: 10.1097/MAO.0000000000001900.